Nicht wirklich. Bitcoin funktioniert wie Gold oder digitale Sammelobjekte: Es basiert auf Knappheit. Die Menge an Bitcoins, die es je geben kann, ist begrenzt. Bitcoin ist also nur dazu gut, Vermögen in echtem Geld zu anzulegen. Das führt dazu, dass man Bitcoins anhäuft, statt sie für die Gemeinschaft auszugeben.

Bitcoin stellt das heutige, von Krisen geplagte Finanzsystem nicht in Frage – wir schon. Circles folgt einem anderen Ansatz, der auf Fülle beruht und den Umlauf und das Ausgeben von Geld fördert. In einer gesunden Wirtschaft bleibt das Geld im Umlauf, so wie in einem gesunden Körper das Blut. Wenn in einem Körperteil zu viel Blut ist, können sich gefährliche Klumpen bilden. Genauso gilt: Wenn eine kleine Gruppe von Menschen zu viel Geld anhäuft, kann das zu Krisen und mehr Ungleichheit führen.

 

Deshalb ist die Menge an Circles-Tokens (CRC) unbegrenzt. Wie viele CRC geschaffen werden, hängt von der Anzahl an Mitgliedern im Netzwerk ab. Circles gibt den Menschen die Macht zurück: die Macht, Kredite zu vergeben, um Ressourcen zu erhalten. Circles ist ein Mechanismus zur Schaffung von Geld, keine Methode, um schnell reich zu werden.

Stell dir Geld als Sprache vor. Wir einigen uns darauf, was es bedeutet und deshalb kann man Geld gegen wertvolle Dinge tauschen. Tatsächlich verhält es sich mit Euro und Dollar genauso. Die physischen Formen von Geld (Geldscheine und -münzen) oder sogar virtuelle Zahlen, die wir zum Austausch von Waren und Dienstleistungen nutzen, haben an sich keinen Wert.

Was zählt, ist das mit dem Geld verbundene Versprechen, dass man dafür einen Wert bekommt – den Wert, den Banken und die Geldpolitik ihm beimessen. So ist ein Stück Papier auf einmal 20 Euro wert.

Der Wert von Circles basiert darauf, welche Waren und Dienstleistungen die Menschen der Gemeinschaft anbieten, d. h. was sie in ihrem Vertrauensnetzwerk geben und nehmen. Wenn dein Unternehmen bei jeder zehnten Zahlung CRC akzeptiert oder du dein Fahrrad gegen CRC verkaufst, wenn du für jemanden im Arbeitsamt dolmetschst und dafür in CRC bezahlt wirst, dann kommt dieser Wert in das System und bleibt in der Gemeinschaft im Umlauf.

Statt auf den Staat zu warten, gibst du deine CRC aus und schaffst so ein Grundeinkommen für deine Gemeinschaft.

Stell es dir so vor: Der Euro (Staatsgeld) und das hegemonische, von Großbanken dominierte Finanzsystem sind wie ein Rennrad. Es ist für einige Zwecke nützlich, aber nicht für alle. Wenn du auf einem schlammigen, rutschigen Weg fährst und Kind und Hund mitnehmen willst, brauchst du eine andere Art von Fahrrad: ein zusätzliches Fahrrad. Dafür steht Circles. Es ist eine Komplementärwährung, eine Art von Geld, die nicht zum Anhäufen gedacht ist, sondern dazu, eine lokale Gemeinschaft aufzubauen und in dieser ausgegeben zu werden.

Circles bietet ein Grundeinkommen in dem Sinne, dass jedes vertrauenswürdige Mitglied unserer Gemeinschaft über seine intelligenten Verträge ohne weitere Bedingungen regelmäßig und gleichmäßig Circles-Tokens (CRC) generieren kann. Den Wert dieses Grundeinkommens bestimmt die Gemeinschaft, die Waren und Dienstleistungen im Tausch gegen unsere Komplementärwährung anbietet. Am Anfang steht Solidarität. Später, wenn die Menschen ihren Grundbedarf mit CRC decken können, wird Circles auch einen geschäftlichen Nutzen haben.

Im Gegensatz zu den meisten Initiativen für Grundeinkommen ist Circles dezentralisiert. Es gibt also keine zentrale Geldausgabestelle. Circles stützt sich auf die Distributed Ledger Technology (DLT), d. h. dezentral geführte Transaktionsdatenbanken. Preis und Wert von CRC werden nicht durch Banken und Geldpolitik bestimmt, sondern durch gemeinschaftliche Abkommen und Verhandlungen.

Im Tausch gegen CRC erhalten die Nutzer Waren und Dienstleistungen, die sie benötigen. Noch befindet sich Circles in der Anfangsphase, sodass die Circles-Tokens wohl eher als Taschengeld genutzt werden.

Wir wissen, dass unser Ansatz durchaus revolutionär klingt. Circles ist einzigartig und innovativ.

Unsere Welt erlebt so komplexe Krisen, dass nur radikales Handeln uns vor dem totalen Zusammenbruch retten kann. Die Wirtschaftskrisen der letzten Jahrzehnte, die Klimakrise und jetzt die Coronakrise haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, unsere beiden Hauptziele so schnell wie möglich zu erreichen: ein Grundeinkommen für alle und eine konkrete Wertschätzung von Nächstenliebe und gegenseitiger Hilfe.

Immer mehr Menschen wird klar, dass ein Grundeinkommenssystem ein unverzichtbarer Teil der Lösung ist.

Circles ist eine digitale Komplementärwährung. Sie funktioniert genauso wie der Euro oder deine lokale Landeswährung. Aber gleichzeitig fördert Circles eine demokratischere, gerechtere Wirtschaft.

Wie?

Circles ist ein System, das ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE oder engl. Unconditional Basic Income, UBI) für seine Nutzer/-innen schafft. Statt sich auf externe Institutionen wie Banken zu verlassen, können die Nutzer/-innen ihren eigenen Wirtschaftskreislauf aufbauen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Mit Circles können sie ihr eigenes, gemeinschaftliches Geld ohne Bedingungen schaffen.

Circles ist ein neues Tauschmittel, das vollkommen anders als die heute üblichen Arten von Geld ist. Es ist bedingungslos und sein Wert wächst entsprechend dem Wert, den eine Gemeinschaft (Privatpersonen und Unternehmen) für Circles bietet.